Die Wiederaufnahme der Tradition für eine Mettenschicht der Bergleute des Plauenschen Grundes erfolgte im Jahr 2000. In Zusammenarbeit mit der St. Jakobus Kirche in Pesterwitz wird alljährlich im Dezember auf das Bergjahr zurückgeblickt und die öffentliche Veranstaltung mit musikalischen Beiträgen ausgestaltet. Die Mettenschicht orientiert sich am historischen Ablauf und nimmt aktuelle Aspekte der Zeit in der Predigt des Pfarrers auf. Auch andere Bergbauvereine, z.B. aus Dorfhain und Bannewitz unterstützen unseren Verein dabei. Die Pesterwitzer Kirche war den Zauckeroder und Burgker Bergleuten durch die Parochie und das Kirchenpatronat eng verbunden. Diese Traditions-pflege ist neben der Teilnahme an Bergaufzügen ein wichtiger und steter Bestandteil im Vereinsleben.
Nachdem zwei Seilscheiben des Wetterschachtes 387 beim Abbruch 2001 im WISMUT-Sanierungsbetrieb Königstein gesichert wurden, erfolgte der Transport für eine Wiederaufstellung nach Freital. Nach langer Zwischenlagerung und anschließender Aufarbeitung wurde eine Seilscheibe am Weißeritzstollenmundloch und die zweite Seilscheibe im Bereich des Unteren Revieres Burgk aufgestellt. Am 16. September 2014 wurde diese Seilscheibe vor dem BSZ Freital eingeweiht und 2024 erneuert. Das Projekt wurde durch den Bergbau- und Hüttenverein Freital initiiert, vom BSZ maßgeblich unterstützt und mit Mitteln des Landratsamtes SSOE finanziert.
Die 1856-58 aufgefahrene 320 m lange Rösche des Segen-Gottes Schachtes im Poisental diente der Betriebswasserwirtschaft und in der Teufphase des Schachtes zur Masseausförderung. Mit der Verfüllung des Segen-Gottes-Schachtes 1916 wurde die Rösche an ihrer Endschaft abgemauert und ist durch Bergsenkungen infolge des Kohleabbaus standwassergefüllt. 1972 wurde der bis dahin ursprüngliche Mundlochbereich gegen Hangrutschungen und Müllablagerungen schrotartig ummauert und war seitdem nicht mehr zugänglich.
Auf Initiative des Bergbau- und Hüttenvereins Freital wurde im Sommer 2001 unter Beteiligung von ABM (GABS Freital) das originale Mundloch wieder hergestellt. Dazu wurde die Gelände-situation rekonstruiert, eine ordentliche Kanaleinbindung in den Poisenbach hergestellt, das originale Röschentor aufgearbeitet und das Umfeld gestaltet. Zum Tag des offenen Denkmals 2001 konnte dieses technische Denkmal wieder der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Die letzten Stahlfördergerüste des sächsischen Steinkohlenbergbaus wurden als Technische Denkmale erhalten. Trotz aller Bemühungen seit Ende der 1990er Jahre für einen Bestand mit musealer Nachnutzung am ursprünglichen Standort der Schachtanlage Gittersee wurde eine Zerlegung, Aufarbeitung, Translokation und der Wiederaufbau an bergbauhistorischen Standorten in Freital notwendig. Nachdem die Verhandlungen mit der Stadt Dresden bis 2002 ergebnislos verliefen, erklärte sich die Stadt Freital für eine Übernahme bereit. Das vollgenietete Fachwerkstrebengerüst von 1951 des Schachtes 2 wurde 2003 auf dem Gelände des ehemaligen Oppel-Schachtes in Zauckerode wieder aufgestellt. Das Vollwandstrebengerüst des Schachtes 1 von 1958 wurde 2003 im Bereich des Unteren Revieres Burgk wieder errichtet. Der Bergbau- und Hüttenverein initiierte und begleitete unterstützend die Aktivitäten zwischen Stadt Freital und der WISMUT GmbH zum Erhalt der beiden Fördergerüste.
Anlässlich zum Tag des offenen Denkmals 2004 präsentierte der Bergbau- und Hüttenverein Freital einen originalgetreuen Förderwagen der königlich sächsischen Steinkohlenwerke im Gebäude am
ehemaligen Oppel-Schacht in Zauckerode.
Durch Sammel- und Recherchearbeiten des Vereins konnten alte Originalteile gesichert werden, die als Grundlage für den Wiederaufbau dieses Förderwagentyps von 1893 dienten. Ein noch vorhandenes
ähnliches Exemplar diente als Vorlage für die Rekonstruktion der restlichen Baugruppen. Der rekonstruierte Grubenhunt zeichnet sich speziell durch seine für das Steinkohlenwerk patentierten Achslager
aus. Mit Hilfe der Freitaler Firma Metallbaufirma Weiss ist es gelungen den Förderwagen authentisch wieder herzustellen. Bei einem Gewicht von ca. 300 kg kann man die schwere körperliche Arbeit der
Förderleute erahnen.
Durch die originalgetreue Rekonstruktion ist ein Stück Bergbauvergangenheit wieder fassbar und eine Lücke in der beeindruckenden Geschichte der Grubenbahnen des Döhlener Beckens geschlossen worden.
Der heutige
Standort ist in der Pausenhalle des BSZ in Freital neben einem 1:2,5 Modell der 1877
im Carola-Schacht
erprobten
Handschrämmaschine
von Otto Lilienthal.
Die Flurfördermaschine von 1951 des ehemaligen Schachtes 3 in Burgk hat nach ihrer Stilllegung 1993 eine bewegte Geschichte. Zunächst sollte sie in Zug am Dreibrüderschacht eine neue Verwendung finden. Nach der Zerlegung und Überführung 1994 kam es aber zu keiner Umsetzung der Idee. Das Fördergerüst von Schacht 3 wurde im Außenbereich des Bergaumuseums Oelsnitz damals wieder errichtet. Nach Verständigung mit dem Zuger Verein und der Stadt Freital initialiserte der Bergbau- und Hüttenverein 2007 die Rückführung der Fördermaschine nach Freital. Aber auch die neue Aufstellungsidee hinter dem Fördergerüst von Schacht 2 am Oppel-Schacht in Zauckerode ließ sich absehbar nicht realisieren. 2015 baute die Firma Metallbau Weiss in Eigeninitiative auf dem firmeneigenen Gelände am ehemaligen Carola-Schacht in Döhlen die Trommelfördermaschine wieder auf. Damit wurde das vorher unattraktive Gelände auch in Zusammenhang mit der Sanierung der Bergehalden und restlichen Werksgebäude weiter aufgewertet.
2020 konnte unser Verein einen gebrauchten Wurfschaufellader LWS 110, hergestellt um 1975 im Betrieb für Bergbauausrüstungen Aue der SDAG Wismut, erwerben und wird diesen im originalen Zustand konservieren. Dieses druckluftgetriebene, ca. 3,5 t schwere Arbeitsgerät diente bis in die 1980er Jahre zur Abförderung von Haufwerk vor allem beim untertägigen Streckenvortrieb. Nachdem in 2021 ein originaler 0,6 m³ Förderwagen, hergestellt vom VEB Förderwagenbau Vetschau, beschafft werden konnte, wurde das Ensemble im November 2022 mit einem bergbautypischen Stahlbogenausbau eingehaust, um die historische Bergbautechnik vor der Witterung zu schützen. Damit ist eine komplette Streckenvortriebssituation entstanden. 2024 konnte die Fassadengestaltung durch unser Versmitglied Ingo Schiertz abgeschlossen werden.
Im Jahr 2020 konnte unter Mithilfe der Bergsicherung Freital GmbH das bergseitige Streckenportal einer Wasserabzugsstrecke vom Moritzschacht zum Gitterseestollen im Rahmen von Sanierungsarbeiten an der Dresdner Karl-Stein-Straße geborgen werden. Dies ist ein für das Döhlener Becken wertvoller Fund, welcher der Allgemeinheit sichtbar bleiben soll. Aufgefahren wurde die in ordentlicher Sandsteinausmauerung ausgebaute Strecke vom Gitterseeer Steinkohlenbauverein um 1840. Wiederaufstellort ist der ehemalige Mundlochbereich der Rösche des Augustus-Schachtes in Freital-Niederhäslich an Müllers Weg. Die Präparierung der geeigneten Sandsteine und der Wiedereinbau an vorbereiteter Stelle erfolgte in 2021 unter tatkräftiger sowie finanzieller Unterstützung vieler Sponsoren sowie der Stadt Freital. Im Jahr 2022 wurde eine Klinkerverblendung als Portaleinfassung mit Sandsteinsims angebracht. Zudem erläutert eine angebrachte Infotafel die geschichtlichen Zusammenhänge. Ein historisches Foto in der gedachten Stollenachse symbolisiert die frühere Situation. 2023 wurde mit einer ansprechenden gestalterischen Einfassung der Sichtbetonfreiflächen an der Stützwand das Projekt abgeschlossen.
Seit Langem fehlte am Standort des vormaligen 8. Lichtloches Tiefer Elbstollen in Freital-Pesterwitz eine Infotafel zur Entstehung und Zweck dieses wichtigen Wasserlösebauwerkes. Der Elbstolln ist eng verbunden mit dem verdienstvollen Bergfaktor E.F.W. Lindig und den ersten Dampfmaschinen im sächsischen Bergbau. Am 27. Juni 2021 konnte unser Verein diese Infotafel der Öffentlichkeit übergeben und damit den Wanderern oder Interessierten dort Wissenswertes über das im Berg Verborgene übermitteln. Dank gilt den Helfern, die zum Gelingen beigetragen haben.
Portal Rösche Augustus-Schacht
Aufsteller 8. Lichtloch Tiefer Elbstollen
Streckennachbau mit Überkopflader und Förderwagen
Seit vielen Jahren ist auf dem Pesterwitzer Friedhof neben der Jakobus-Kirche der Grabstein des früheren Zauckeroder Bergbeamten Johann Wappler und seiner Gattin von 1839 wieder aufgestellt. Unser Verein hat sich zum Ziel gesetzt diesen restaurierungsbedürftigen Stein zu konservieren und soweit wie möglich bzw. zweckvoll herrichten zu lassen. Dazu waren Recherchen zu den verwitterten Inschriften, Planungen mit der Pesterwitzer Kirchgemeinde, Sammlung von Geldmitteln sowie die Findung eines versierten Steinmetzbetriebes notwendig. 2024 soll es nun soweit sein, dass dieses Vorhaben abgeschlossen werden kann.