Am 11. Dezember 1999 gründete sich der Bergbau- und Hüttenverein Freital im ehemaligen Expeditionsgebäude des Zauckeroder Oppel-Schachtes mit dem Hauptziel die
Traditionen des Bergbaus aufzunehmen und Sachzeugen erlebbar zu machen. Schwerpunkt der Forschungsarbeit ist der historische Bergbau im Döhlener Becken und der unmittelbaren Umgebung. Die in Freital
bzw. der Region betriebene Steinkohle-, Uran- und Kalkgewinnung als Rohstoffbasis und die gewachsene Verknüpfung mit der Stahlerzeugung trug wesentlich zur Entstehung und dem Bekanntwerden des "Tales
der Arbeit" bei.
Vorhandene Sachzeugen sollen erkundet, dem Vergessen entrissen und nach Möglichkeit wieder hergerichtet und präsentiert werden. Außerdem werden die Traditionen der Bergleute aus historischen Quellen
rekonstruiert und bei öffentlichen Anlässen in Form von Ausstellungen und Bergparaden gepflegt.
Damit setzt sich die Tätigkeit des Vereins sowohl aus theoretischer Forschungsarbeit als auch aus praktischem Wirken zusammen. Beispiele dafür sind die Anfertigungen von Aufstellern am
Bergbaulehrpfad, die Betreuung und Pflege der Rösche Segen-Gottes-Schacht als auch die alljährliche kirchliche Mettenschicht der Bergleute des Plauenschen Grundes zur Adventszeit.
Kontakt:
info@bergbauverein-freital.de
Wir sind Mitglied im Fachbeirat "Sächsische Kohlenstraße". Weitere Infos unter: www.bergbaumuseum-oelsnitz.de
2024 Jubiläumsjahr für unseren Verein
Dieses Jahr begeht der Bergbau- und Hüttenverein Freital e.V. sein 25-jähriges Bestehen. Dazu wird es vom 26.10.-14.12.2024 die Sonderausstellung "MeilenSTEINkohle - Eine Region schreibt Geschichte" im Einnehmerhaus beim k.u.n.s.t.-verein Freital e.V. geben.
2022 Fotoausstellung zum Bergbau im Döhlener Becken
Städtische Sammlungen Freital
2019 konnten in Freital gleich vier Jahrestage zu begangen werden. Neben dem schwersten Grubenunglück in Sachsen von 1869 und dem Gründungsjubiläum der Burgker Werke 1819 waren 300 Jahre Saturnusfest im Plauenschen Grund sowie 30 Jahre Bergbaueinstellung im Döhlener Becken zu würdigen.
Die 75-seitige A4-Broschüre wurde anlässlich der Jubiläums- und Gedenkveranstaltung am 4.8.2019 erstellt und limitiert aufgelegt.
1869 bewegte sich das Unternehmen auf dem Zenit seiner wirtschaftlichen Entwicklung und doch wurde das 50jährige Jubiläumsfest wenige Wochen später vom Tiefpunkt des tragischen Ereignisses überschattet.
Es werden die Unternehmensentwicklung, die eng mit dem Firmengründer C. F. A. Dathe von Burgk verknüpft ist sowie das Grubenunglück und die damaligen Umstände näher beleuchtet. Die Burgker Werke spielten seit 1819 für die Industrialisierung des Plauenschen Grundes die Vorreiterrolle und waren auch über Sachsen hinaus bei der Entwicklung zur Kohleveredlung sowie dem Knappschaftswesen im Steinkohlenbergbau Weg weisend. Für Sachsen entstand um 1845 das erste frühindustrielle, vollintegrierte Montanunternehmen, welches Kohle, Eisen und Stahl vereinigte.
Als Gestein des Jahres wurde unter Leitung des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler (BDG) die Steinkohle ausgewählt. Über 200 Jahre lang war die Steinkohle das Brot der Industrialisierung in Deutschland und Triebkraft der Wirtschaft. Das schwarze Gold ist ein Fenster in die Erdvergangenheit aber in seiner Verstromung auch Klimaproblem der Gegenwart. Die deutsche Steinkohleförderung wurde aus marktwirtschaftlichen Gründen im Jahr 2018 eingestellt.
Beide Begriffe stehen für die Steinkohlen- und Uranerzlagerstätte um das heutige Freital. Der geologische Begriff umfasst die gesamte Ausdehnung des Kohlebeckens, wogegen der geografische Bergriff auf die ersten Fundorte im Tal der Weißeritz hinweist. Heute ist noch eine Vielzahl von sichtbaren Zeugnissen vorhanden, welche die über 450-jährige Bergbaugeschichte sichtbar bleiben lassen:
Städtische Sammlungen Freital in Burgk mit einer historischen Bergbauausstellung im alten Herrenhaus, Bergbauschauanlage mit der Gewinnungstechnik aus DDR-Zeit und der weltweit ersten elektrischen Grubenlok "Dorothea", dem Besucherbergwerk "Tagesstrecke Oberes Revier" mit Flözaufschluss, Freibereich im Technikgarten im Stil der frühen Zeit der SAG Wismut sowie einer geologischen Ausstellung zur Entstehung der Steinkohle.
Gelände am ehemaligen Oppel-Schacht in Zauckerode mit Kohleexpeditionsgebäude, Fachwerkstrebengerüst und Zugangsschacht zum Tiefen Elbstollen
Gelände im Unteren Revier Burgk mit Vollwandstrebengerüst, Huthaus und Verwaltungsgebäude sowie Seilscheibe unweit des Museums
Gelände am ehemaligen Carola-Schacht in Döhlen mit der Bergehalde (guter Blick auf die Stadt), Restgebäuden und der Fördermaschine
Gelände am ehemaligen Segen-Gottes-Schacht in Kleinnaundorf/Niederhäslich mit Restgebäuden, Bergmannsgrab und im Poisental dem Röschenmundloch
Marienschacht in Boderitz mit dem Malakoff-Förderturm inkl. erhaltener Inneneinrichtung sowie dem benachbarten Regionalmuseum